Abgeschickt von Herbert Jüttner am 29 November, 2008 um 19:26:34:
Antwort auf: Verfüllung von Daniel am 16 September, 2008 um 14:22:00:
: Hallo zusammen,
: kann mir jemand erklären, wie das Verfüllen einer Schachtanlage im Prinzip vor sich geht ? Werden die ganzen Maschinen und Einbauten / elektrokabel, Rohrleitungen vorher komplett nach übertage geholt oder bleibt manches drin ?
: Werden die Hohlräume / Sohlen komplett verfüllt oder gibt's da unten quasi "Geisterstädte" ?
: Wenn ein Schacht nicht verfüllt wird, wird da einfach das Förderseil durchtrennt und ein Schachtverschluss aufgesetzt ? ich frage mich das, weil ja in manchen Bergwerken noch enorme Kohlenvorräte liegen. Wenn der Marktpreis steigt, könnten diese wieder abbauwürdig werden, und einen verfüllten Schacht wieder zu eröffnen ist sicherlich ein teurer Spaß.
: und ja, ich interessiere mich einfach hobbymäßig dafür, habe keinen Bergbautechnischen Hintergrund. Würde mich freuen wenn mich mal jemand aufklärt.
Grundsätzlich werden alle wirtschaftlich sinnvolle Geräte und Einbauten vorher geraubt. Die Förderkörbe werden entfernt und üblicherweise werden die Schächte "verkorkt". Darunter versteht man eine Teilverfüllung mit Beton. So gesehen entstehen schon "Geisterstädte".Die Strecken wurden vorher beim planmäßigen Verlassen der Grube wettertechnisch sinnvoll nach und nach durch Dämme verschlossen. Diese werden vom Tiefengrundwasser mit der Zeit überflutet.Gefährdet das Wasser allerdings nebenliegenge, fördernde Schachtanlagen wird es auf einem bestimmten Niveau gehalten. Deshalb gibt es im Ruhrgebiet überall noch Schächte von längst stillgelegte Zechen die wegen der Wasserhaltung offengehalten werden.
Ein einmal geschlossener Schacht bleibt es für immer. Und um die verlassenen Grubenbaue wieder zu reaktivieren müsste eine so große Menge Geld in die Hand genommen werden das es sich ausschließt.